Personalengpässe machen sich derzeit in fast allen Branchen bemerkbar. Krisen beschäftigen die Unternehmen. Bei all diesen Themen wird oft unterschätzt oder nicht wahrgenommen, wie wichtig eine starke emotionale Bindung der Mitarbeitenden an ihren Arbeitgeber ist.
Onboarding und Exit Management bzw. Offboarding können hier helfen!
Wie steht es aktuell um die emotionale Bindung der Mitarbeitenden?
Laut Gallup Engagement Index 2022 ist diese in Deutschland auf dem niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt.
Wer sich aber als Mitarbeitender nicht emotional an seinen Arbeitgeber gebunden fühlt, wechselt leichter. Hat in vielen Fällen vielleicht schon innerlich gekündigt und macht im schlimmsten Fall nur noch Dienst nach Vorschrift!

Es ist eine enorme Zahl, dass 18% aller Mitarbeitenden innerlich gekündigt haben!
Corona und die Energiekrise haben dazu geführt, dass sich die Führungskräfte vorrangig damit beschäftigen, Krisen zu managen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre Belange sind aus dem Fokus geraten.
Dies kann dazu führen, dass sich die emotionale Bindung negativ verändert. Hinzu kommt, dass die Mitarbeitende ihre Arbeitssituation in der heutigen dynamischen Arbeitswelt positiver wahrnehmen und schneller bereit sind, den Arbeitgeber zu wechseln.
Mitarbeiterinnen oder Mitarbieter zu verlieren und kaum neue zu gewinnen, hat Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit. Es macht Sinn, hier mit durchdachten Maßnahmen gegenzusteuern.
Die direkten Vorgesetzten sind oft entscheidend!
Wie sie mit Mitarbeitenden umgehen und ob diese zufrieden sind, macht einen großen Unterschied. Sind sie verunsichert, kann die direkte Führungskraft oft Stabilität vermitteln. Allein dies kann sich positiv auf die emotionale Bindung der Mitarbeitenden an das Unternehmen auswirken.
Studien zeigen, dass 86 % der Mitarbeitenden mit hoher Bindung auch in einem Jahr noch bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber bleiben wollen. Nur 2% sind aktiv auf Jobsuche und immerhin 64% würden ihren Arbeitgeber an Freunde oder Familienmitglieder weiterempfehlen. (Quelle Gallup)
Die Mitarbeiterbindung hängt also eng mit der erlebten Führung und dem Arbeitsumfeld zusammen.
Hier können Unternehmen ansetzen, indem sie die Führungskultur verbessern. Mitarbeitende sind zufriedener, emotional stärker an das Unternehmen gebunden und qualifizierte Fachkräfte können so längerfristig gehalten werden.
Onboarding – Offboarding oder Exit-Management
Einen Mitarbeitenden im Unternehmen “willkommen” zu heißen, das sogenannte Onboarding, wird in vielen Unternehmen praktiziert. Er wird begrüßt und vorgestellt, in die Arbeitsabläufe eingeführt und bekommt oft einen Ansprechpartner zur Seite gestellt, der für wichtige Fragen zur Verfügung steht.
Und wenn ein Mitarbeitender das Unternehmen verlässt?
Auch wenn ein Mitarbeitender das Unternehmen verlässt, gibt es in den Unternehmen eine Reihe von Praktiken, um diesen Prozess so reibungslos wie möglich zu gestalten.
Es lohnt sich, hier noch einmal genauer hinzuschauen, um dem ausscheidenden Mitarbeitenden einen ”Weg zurück” offen zu halten.
Mit einem positiven Offboarding hinterlassen Sie einen guten Eindruck. Sie wahren das Image ihres Unternehmens, bleiben ihm im besten Fall verbunden und wertschätzen die geleistete Arbeit noch einmal.
Wie das geht?
Entwickeln Sie einen verlässlichen Prozess, wenn ein Mitarbeitender Ihr Unternehmen verlässt. Dies umfasst eine Reihe von Aktivitäten, wie z.B:
- Rückgabe von Firmeneigentum
- Urlaubs- und Bonusabrechnung
- Kündigung von Versicherungen
- Kündigung von Zugangsberechtigungen
- Aber auch ein geführtes Feedback-Gespräch kann Ihnen wertvolle Informationen darüber liefern, warum der Mitarbeitende Ihr Unternehmen verlässt, und Ihnen die Möglichkeit geben, mögliche Verbesserungen vorzunehmen.
Vergessen Sie auch das nicht!
Wenn eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt, sind die ehemaligen Kolleginnen und Kollegen verunsichert. Wer kommt wann nach?
Ein geordneter Offboarding-Prozess erleichtert hier die Übergabe.
Der letzte Eindruck prägt!
Wenn Mitarbeitende mit einem guten Gefühl gehen, kann sich das positiv auf das Image des Unternehmens auswirken.
Im besten Fall kommt ein guter Mitarbeitender, nachdem er Erfahrungen gesammelt hat, wieder zurück.